Freiwilligenarbeit auf den Malediven - Erfahrungsberichte

Mein Sportprogramm für Frauen auf den Malediven

(von Isabell, 19.06.2018)

Einfach mal raus - weit weg, auf sich allein gestellt sein und etwas Neues kennenlernen - das wollen viele. Ein Freiwilligendienst ist genau das Richtige - man lernt eine andere Kultur kennen, sammelt neue Erfahrungen und wächst an sich selbst und das wichtigste - man kann etwas verändern. 

Heute ist der 17ste Tage von 80 von meinem Freiwilligendienst auf den Malediven. Mir gefällt es sehr gut. Ich habe bei meiner Auswahl alles richtig gemacht. Auch wenn für viele die Malediven - das Urlaubsparadies Nummer 1 darstellt - ich kann sagen, es ist viel mehr als nur das! Egal an welchem Ort du auf der Welt bist - perfekt ist er nur wenn die richtigen Leute dabei sind. Ich bin in einem fremden Land - kenne die Leute nicht, spreche nicht dieselbe Sprache und sehe anders aus - dennoch fühle ich mich Zuhause. Es ist so unglaublich schön hier und die Menschen sind so herzlich und offen. 

Meine Aufgabe hier als Freiwilliger ist, dass ich mit den Frauen von der Insel jeden Abend von Sonntag bis Donnerstag, Sport mache. Darunter fällt Joggen, Schwimmen, Yoga aber auch Tanzen. Auch wenn mir meine Aufgabe am Anfgang nicht ganz klar war - und ich mehr oder weniger ins kalte Wasser geschmissen wurde - war die erste Stunde echt sehr chaotisch aber trotzdem echt super! Und es ist so toll mit ihnen - sie strahlen eine solche Freude beim Sport machen aus und sind so motiviert. Es ist jedes Mal aufs neues toll und ich freu mich auf jeden Tag darauf. Es sind schon die ersten Freundschaften entstanden. Ich wurde auch schon zum Essen eingeladen. 

Auch wenn ich noch am Anfang stehe von meinem Freiwilligendienst - ich hab schon so einiges erlebt. Gemeinsam mit der Organisation haben wir schon das ein oder andere Picknick gemacht, ich war Schnorcheln und Fischen. Es wird fast jeden Abend gemeinsam der Sonnenuntergang angeschaut - auch wenn es langweilig klingen mag - für die Leute hier ist es der perfekte Abschluss eines tollen Tages. Hier gibt es lokale Speisen zu Essen - man hat nicht so viel Auswahl aber dennoch schmeckt es echt sehr lecker. Vergangenes Wochenende gab es sogar frischen Fisch, den wir noch ein paar Stunden zu vor beim Fischen gefangen hatten - es war so lecker! 

Mein Absolutes Highlight bis jetzt war, also wir mit dem Boot von der Insel Thinadhoo heimgefahren sind, und ich zum ersten Mal Delfine sehen konnte. Es ist unvorstellbar gewesen, aber es waren Dutzende, die direkt neben uns geschwommen sind. Es war echt ein tolles Erlebnis. Ich stehe gerade noch am Anfang meines Aufenthaltes, aber ich weiß jetzt schon, dass dieses Ereignis nicht das einzige unvergessliche bleiben wird, sondern noch mehr folgen werden. 

Was noch erwähnt werden muss - das Leben hier ist nicht wie in Deutschland - man lebt in Tag rein und weiß nicht was morgen kommt. Die Leute sind so spontan und das liebe ich. Man lebt einfach ohne Stress! 

 Nachtrag:

Seit gestern bin ich nun wieder zurück in Deutschland. 80 Tage Malediven sind vorbei - Ich hatte eine sehr schönes Zeit. Der Abschied viel mir so schwer, da ich die Menschen, vor allem die Frauen und Kinder, aber auch die Jungs von der Organisation so ins Herz geschlossen habe. Ich habe so viel erleben dürfen. Wir sind zum Picknick gegangen, zum Schnorcheln und Fischen. Es waren coole Erfahrungen.

Jetzt zu meiner Freiwilligen Arbeit dort: Ich habe ein Sportprogramm für die Frauen, die auf der Insel leben, erstellt und habe jeden Tag mit ihnen eine Stunde am Abend Sport gemacht. Mein Programm lief anfangs ein wenig holperig - aber jeder Anfang ist schwer. Man kannte sich halt nicht. Die erste Sportstunde war ein reines Chaos. Aber es wurde immer besser und wir haben zusammen getanzt, gespielt und Workouts gemacht. Anfangs waren es ca. 25 Frauen, aber mit der Zeit hat es nachgelassen, sodass es am Ende noch 10 waren, die aber wirklich jeden Tag kamen. Wir hatten so viel Spaß und ich durfte Tags über auch mit ihnen die Zeit verbringen. Man hat zusammen gekocht und war am Strand oder ich hab auch viel mit den Kids gespielt. 

Am 16. Mai hat Ramadan begonnen. Es war eine sehr aufregende Erfahrung, zu sehen wie das Fasten für die Muslime abläuft und wie es sich für die anfühlt. In diesem Monat hat mein Programm stark gelitten, da die Frauen sehr beschäftigt sind, da sie den ganzen Tag Vorbereitungen treffen für die Nacht, sie sind die ganze Zeit am kochen, müssen gleichzeitig noch nach den Kids schauen und den Haushalt schmeißen - und fasten dabei den ganzen Tag. Es ist hart und ich konnte das auch sehen, die waren sehr müde und die Motivation Sport zu machen war nicht da. 

Meine Empfehlung ist, dass man, wenn man wirklich produktiv sein will, nicht während Ramadan dort hin geht. Aber allen im allen hatte ich ne mega schöne Zeit und konnte viel mitnehmen. Ich konnte helfen und etwas verändern.

Liebe Grüße
Isabell

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