Freiwilligenarbeit in der Dominikanischen Republik - Erfahrungsbericht

Mein Monat in Samana

(von Elena, 02.06.2017)

Mein Monat in der Dominikanischen Republik, um genau zu sein auf der Halbinsel Samana begann mit einem eher nervenaufreibenden Flug. Nach dem ich einen Flug verpasst hatte, hatte der nächste auch wieder Verspätung, das heißt im Endeffekt bin ich dann 8h später als geplant in Santo Domingo angekommen. Zum Glück hatte ich schon ein Hotel gebucht und auch Marcos, der Pick-up driver, hat auf mich gewartet. 

Am nächsten Tag bin ich dann in Santa Barbara de Samana angekommen, wo mich einer der Koordinatoren und mein „Buddy“ (die Person, die dich am Anfang rumführt etc.) abgeholt. Der Bus hatte wieder eine halbe Stunde Verspätung. Schnell habe ich gemerkt, dass das hier in der Dominikanischen Republik anscheinend öfter der Fall sein wird. 

Der erste Tag war eigentlich sehr entspannt, was auch auf Grund des Jet Lags nicht schlecht war. Ich habe die Stadt kennengelernt und auch schon die ersten Freiwilligen. Das gute war, dass alle Freiwilligen in der Nähe wohnen. Die meisten in den großen Apartments sind sogar alle Nachbarn und die anderen Freiwilligen, die in den Einzelapartments wohnen, sind nur eine Straße weiter. Was mir schnell aufgefallen ist, dass jeder der Freiwilligen sehr offen war. Direkt wird man begrüßt und jeder ist sehr ehrlich und wirklich sympathisch. Das war ein sehr schöner erster Eindruck. 

In die Arbeit des Multi Media Projektes bin ich erst langsam reingekommen, da die Freiwilligen die dort schon arbeiten fast ein ganzes Jahr hier arbeiten und daher schon sehr fortgeschritten sind. Trotzdem gelang es mir mich einzubinden und auch mit neuen Ideen weiterzuhelfen. Zum Beispiel hatte ich die Gelegenheit ein ganz neues Instagram Profil für die Organisation zu erstellen. Außerdem laufen hier dauernd neue Projekte nebenbei. Zum Beispiel gibt es eine neue Ranch die Straßenhunde aufnimmt und Pferde, Schweine, Hühner usw beherbergt und medizinisch versorgt. Dieses neue Projekt haben wir dann auch promotet und durften sogar direkt mithelfen. Andere Projekte über Umweltaufklärung zB. konnte ich auf Grund meines kurzen Aufenthaltes nicht mitunterstützen, was ich etwas schade fand. 

Nach drei Wochen gelang es mir mich auch mit Dominikanern anzufreunden, was auch sehr interessant und mir neue Einblicke in das Land und vor allem in das Leben der jungen Leute ermöglicht hat. Man muss aber dazu sagen, dass es hier relativ schwierig ist mit Einheimischen in Kontakt zu kommen, weil vor allem ein paar Jungs sehr aufdringlich sein können und man etwas vorsichtig sein muss dabei. Das könnte man als Herausforderung nennen, weil es für vor allem Frauen so ist, dass man schnell als Weiße auffällt und angesprochen oder einem nachgepfiffen wird. Aber das sind die Sachen die man schnell lernt zu ignorieren und damit klarzukommen. Trotzdem würde ich niemanden davon abraten mit Einheimischen in Kontakt zu kommen und auch wenn man nur ein paar Mal mit denen redet, denn es birgt eigentlich nur Vorteile für einen selber. 

Am meisten haben mir tatsächlich die Wochenenden gefallen, da wir oft mit der Gruppe einen Ausflug an einen schönen Strand oder an ein paar Wasserfälle gemacht haben. Und auch aus diesem Grund sind 5 Wochen zu wenig um diese Wochenenden so wirklich auszunutzen und alles um Samana zu erforschen. Aber dazu komme ich am Ende noch. An sich muss man auch sagen, dass die Stadt Samana zwar ganz schön und übersichtlich ist, man jedoch erst bei den Ausflügen so wirklich viel erleben kann. 

Im Allgemeinen hab ich dazu gelernt flexibler zu sein. Hier ist es oft der Fall, dass mal etwas nicht klappt aus welchen Gründen auch immer. Zum Beispiel gab es hier mal einen zweitagigen Stromausfall, was uns, dem Multimedia-Team, natürlich sehr ungelegen kommt, da wir hauptsächlich mit elektronischen Geräten arbeiten und das Internet benötigen. Aber auch die Menschen hier haben nicht diese Art von festen Plänen oder Uhrzeiten, was nicht unbedingt negativ sein muss, man muss sich nur daran gewöhnen. So lernt man aber auch spontaner und geduldiger zu werden, was ich echt nach schon diesem Monat sagen kann mitgenommen zu haben. 

Die Herausforderung hier sich richtig einzuleben bringt mit sich, dass 1 Monat meistens fast nicht ausreicht. Für jemanden der in das Leben hier reinschnuppern möchte aber auch arbeiten und Erfahrungen sammeln will würde ein Monat, so wie bei mir, ausreichen. Aber jemandem, der sich richtig einleben, Kontakte sammeln und auch wirklich etwas mit dem Projekt erreichen und Ergebnisse sehen möchte empfehle ich auf jeden Fall einen Aufenthalt länger als ein Monat.

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