Freiwilligenarbeit in Kambodscha - Erfahrungsbericht

Meine Zeit als Sportlehrer

(von Claas, 27.04.2016)

Samstag, 3.Oktober 2015, kurz vor 10, Phnom Penh, Kambodscha. Ich erhebe mich nach 20 Stunden Reisezeit ein letztes Mal aus meinem Sitz. Beim Aussteigen schlägt mir die schwül-warme Luft entgegen - ich bin dann wohl angekommen. Auf in Abenteuer!  Ich werde von einer anderen Freiwilligen abgeholt und verbringe die ersten 2 Tage im Guesthouse unserer Projektleiterin in Phnom Penh, ehe es am Montag in die Schule geht und somit auch an den Ort, wo ich die nächsten 6 Monate verbringen werde. Die Schule liegt 30km südlich von Phnom Penh. Neben den Nursery- und Primary-Gebäuden, dem Office/Wohnhaus und dem Volunteer-House befinden sich auf dem Gelände zahlreiche Sport-Einrichtungen (Tennis-, Basketball-, Fußballplatz, Skatepark, Pools, ...) die, am Wochenende für die Öffentlichkeit geöffnet, die Schule finanzieren sollen. 

Meine Zeit lässt sich in 3 Abschnitte unterteilen. 

1. Summerschool (Oktober): Vormittags arbeiten am Pool o.Ä. Nachmittags eine Stunde Englisch unterrichten in der eigenen Klasse, eine Stunde Pause und 2x30 Minuten verschiedene Fächer in unterschiedlichen Klassen zum jeweiligen Wochenthema. Unterrichtsinhalte, Klassen und Stundenpläne für die ca. 60 Schüler wurden dabei ausschließlich von uns Volunteers gestaltet. 

2. Die Schule wird eröffnet (1. November - Mitte Dezember): Bei nun ca. 100 Schülern bekamen wir natürlich Unterstützung von Khmer-Lehrern, einen neuen Stundenplan und einen Kopierer. Unterrichtet wurde jetzt von 8:00-15:30. Zunächst ging es noch etwas chaotisch zu, da alles erst halbfertig war (fehlende Tische, Stühle, Wände) und sich der neue Stundenplan als lückenhaft erwies. Doch auch diese Unwegbarkeiten konnten überwunden und sogar mit dem Schwimmunterricht begonnen werden. Wir unterrichteten weiterhin alle Fächer. Dann ging es erst mal in den Weihnachtsurlaub. 

3. Nach Neujahr (Januar-Mai): Als wir gut erholt wiederkamen, war alles kaum wieder zu erkennen. Die Klassenräume hatten jetzt (fast) alle Wände und die betongrauen Wände von unserem Volunteer-House erstrahlten jetzt in Perlweiß. Einen neuen Stundenplan gab's auch. Dieser traf allerdings auf weniger Gegenliebe. Fächer wie Mathe und Englisch wurden jetzt ausschließlich von Khmer-Lehrern unterrichtet. Dafür wurde uns die verantwortungsvolle Aufgabe zu Teil die Kinder mit English song/video, art and craft, library lessons und Sport bei Laune zu halten, was ich persönlich als weniger zufriedenstellend empfand, aber dennoch Spaß machte. 

Die Kinder, Worker und Khmer-Lehrer waren alle sehr freundlich und hilfsbereit. Auch das WG-Leben mit den anderen Volunteers lief fast reibungslos und wir verstanden uns alle ausgezeichnet. Abgesehen von dem Gefühl etwas sinnvolles getan und anderen Menschen geholfen zu haben, hat mich das halbe Jahr in Kambodscha auch persönlich enorm weitergebracht. Ich werde sicher wiederkommen, um zu sehen, wie sich das Projekt entwickelt hat.

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