Freiwilligenarbeit in Kenia - Erfahrungsbericht

Meine Zeit an einer Schule in Kenia

(von Sebastian, 25.08.2016)

Hallo ich bin Sebastian und habe mich für den Juli 2016 dazu entschieden für vier Wochen einen freiwilligen Auslandseinsatz während meines Sommerurlaubs zu machen. Nachdem ich mir alle möglichen Projekte angeschaut habe, habe ich mich für ein Projekt in Kenia entschieden. Hierbei sollte ich in einem Kinderzentrum in Nairobi arbeiten. Später stellte sich dann heraus, dass es sich um eine Schule handelt, in der hauptsächlich Kinder aus dem riesigen Slum Kibera in Nairobi beschult werden. Die Schule selber befindet sich am Rand des Slums. Letztendlich kam dann aber alles anderes als ich es mir vorgestellt hatte. Ich verbrachte nur einen Tag an dieser Schule und arbeitete dafür an einer anderen Schule, die aber auch zu dieser Organisation gehört.

Angekommen in Nairobi wurde ich mitten in der Nacht vom Direktor und Mitgründer der Schule abgeholt. Er brachte mich zu sich nach Hause, wo ich die ersten Tage meines Einsatzes verbringen sollte. Dort angekommen lernte ich seine Frau, seine beiden Kinder und andere Freiwillige kennen. Letztendlich verbrachte ich aber nur 3 Tage dort. Direkt am zweiten Tag fragte mich Barnabas (der Direktor) ob ich interessiert daran wäre eine andere Schule zu besuchen die etwa zwei Stunden Autofahrt von Nairobi entfernt liegt, in dem Dorf in dem Barnabas aufgewachsen ist. Diese gehört zur selben Organisation wie die Schule in Nairobi. Da ich gerne so viel wie möglich vom Land sehen wollte, bejahte ich begeistert.

Dort, in Mitaboni, Machakos County, angekommen fühlte ich mich von Anfang an wohl. In der Schule waren alle Lehrer sofort sehr interessiert an mir und es machte sich ohne große Anlaufzeit eine entspannte, einladende und willkommene Stimmung breit. Nach ein paar Tagen bat ich Barnabas darum, länger bleiben zu dürfen und so verbrachte ich fast die gesamte Zeit meines Einsatzes in Mitaboni auf dem Land, Die Schule teilt sich auf in sieben Klassen, angefangen bei den ganz kleinen von Baby und Nursery Class bis zu Klasse 5. Ich habe während meines Einsatzes dort hauptsächlich in Klasse 4 und 5 gearbeitet. Meine Aufgaben bestanden darin ab und zu, je nachdem wie ich es mir zutraute, eigenen Unterricht zu gestalten, Aufgaben an die Schüler weiterzuleiten und zu korrigieren oder verschiedenstes im Büro für die Lehrer vor- oder nachzubereiten. So habe ich zum Beispiel aufgrund eines nicht vorhandenen Computers, geschweige denn Druckers, ganz viele Zeugnisse und Notenbestätigungen der Klassen und Schüler von Hand kopiert, damit diese an offizielle Stellen weitergeleitet und in die eigene Verwaltung gebracht werden konnten.

Während meiner Zeit wurde ich immer wieder von Lehren zu sich nach Hause eingeladen. So konnte ich eine Vielzahl von Einheimischen kennen lernen. Ich konnte erfahren wie sie leben, wie ihre Häuser aussehen, was ihren Alltag bestimmt und wie sie durchs Leben gehen. Das sind meiner Meinung nach unfassbar wertvolle Erfahrungen die man auf einem normalen Touri - Sightseeing - Trip nicht, oder nur schwer, machen kann.

Besonders eindrücklich während meiner Zeit in Mitaboni war die sehr starke Verwurzelung des christlichen Glaubens in der Gesellschaft. Glauben spielte zu jeder Zeit eine wichtige Rolle im Alltag. So war es selbstverständlich vor jeder Mahlzeit zu beten. Auch ich wurde schon nach wenigen Tagen auch dazu aufgefordert vor der Mahlzeit für die Gruppe zu beten. Ich persönlich fand das sehr erfrischend und durchaus positiv. So war ich, auch aufgrund von Einladungen, jeden Sonntag dort in der Kirche, habe allerdings kein Wort verstanden, da der Gottesdienst in der Sprache des Volkes der Region, Kikamba gehalten wurde.  

In der Schule fiel mir der direkte Umgang mit den Kindern oft schwer, da ich Schwierigkeiten hatte deren Englisch zu verstehen, beziehungsweise die kleineren Kinder noch nicht in der Lage dazu waren in Englischen Sätzen zu sprechen. Nichtsdestotrotz konnte ich einen guten Draht zu ihnen aufbauen und hatte im direkten Umgang viel Spaß.

Mein Fazit der Zeit in Kenia ist durchweg positiv. Ich kann mir sehr gut vorstellen die Menschen dort noch einmal zu besuchen und in der Schule mitzuarbeiten. Die Zeit dort hat sich gelohnt.

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