Freiwilligenarbeit in Ghana - Erfahrungsbericht

Meine Zeit in einer Anwaltskanzlei

(von Kathrin, 15.08.2016)

Ich bin mittlerweile seit zwei Wochen in Accra und fühle mich schon fast wie zuhause. Das liegt vor allem daran, dass die Menschen hier sehr offen und nett sind; man fühlt sich immer willkommen. Oft wird man auf der Strasse angesprochen und die Menschen wollen mit einem Bilder machen; ja teilweise hat man das Gefühl man wird richtig angestarrt. Das ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber man lernt schnell damit umzugehen und hat die Cance direkt neue Menschen kennen zu lernen, wodurch man sich auch weniger alleine fühlt. 

Auf der Arbeit fühle ich mich als Teil einer grossen Familie. Ich arbeite derzeit bei der Anwaltskanzlei Paintsil, Paintsil & Co. in Accra im Bereich "Civil and Criminal Law, Human Rights". Toll daran ist, dass man wirklich viel erlebt und neue Erfahrungen sammelt. Hauptsächlich lese ich Akten, diskutiere mit den Anwälten und gehe zu Gerichtsterminen. Es ist also mehr Beobachtung als aktives Arbeiten, was bei einer Praktikumslänge von vier Wochen natürlich angemessen ist. Spannend ist es auf jeden Fall trotzdem, vor allem weil man viel lernt. 

Allgemein fühle ich mich sehr wohl, was unter Anderem auch an der guten Sicherheitslage und Betreuung liegt.  Die Wochenenden und freie Zeit nach der Arbeit nutze ich dazu Ghana, seine Kultur und Menschen kennen zu lernen. Es gibt wahnsinnig viel zu sehen, was natürlich nicht alles in so kurzer Zeit machbar ist. Jedoch sollte man die Kosten von den Ausflügen am Wochenende nicht unterschätzen, wer viel sehen will sollte das einberechnen. 

Natürlich muss man eine gewisse Offenheit mitbringen, um sich auf das Abenteuer Accra einlassen zu können. Vieles ist anders und mit europäischen Standards nicht zu vergleichen. Aber darum geht es ja auch: neue Erfahrungen sammeln. An das Meiste wie z.B das auf den ersten Blick chaotisch wirkende Bussystem gewöhnt man sich schnell, an andere Dinge wie z.B eiskaltes Wasser in der Dusche wohl nicht. Natürlich bedarf das einer gewissen Eingewöhnungszeit und hin und wieder vermisst man die gewohnten Standards, aber dafür nimmt man auch unbeschreiblich viel mit. Gerade das Essen war eine enorme Umstellung und kann zusammen mit der Hitze am Anfang belastend sein. Neben Offenheit sollte jeder der nach Accra (oder allgemein Ghana) kommt auch jede Menge Zeit und Geduld mitbringen - alles dauert etwas länger und niemand ist pünktlich. 

Ich habe bereits in dieser kurzen Zeit so viel erlebt und auch viel über mich erfahren, bin selbstständiger geworden und auch selbstbewusster. Ich hatte mich bewusst für eine eine Dauer von vier Wochen entschieden, hatte Angst das Heimweh sei zu gross. Jedoch hatte ich damit bis jetzt kaum Probleme. Vier Wochen sind eine optimale Zeit für alle, die nicht so lange weg wollen, aber trotzdem viel erleben möchten. 

Zusammenfassend gesagt kann ich das Praktikum wirklich jedem empfehlen, der sich für Recht interessiert und offen ist, eine neue Kultur kennen zu lernen. Ich würde es jederzeit wieder machen.

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