Freiwilligenarbeit in Nepal - Erfahrungsbericht

Ökologische Landwirtschaft in Nepal - Meine bisherigen Erfahrungen

(von Eric, 20.08.2016)

Namaste! Es ist der 20te August und ich bin bereits drei Wochen in Nepal. Ich fühle mich fast wie zu Hause. Ich erwarte weitere vier schöne Monate. Die Gastfamilie besteht aus Durga und zwei Kindern sowie Bishnu, der auf der Farm in Chitwan lebt. Die Gastfamilie so nett wie meine Familie in Deutschland. Ebenso sind die anderen Freiwilligen sehr freundlich.

In Kathmandu ist es sehr dreckig, nicht nur der Plastikmüll, sondern auch die verschmutzte Luft sind sehr gewöhnungsbedürftig. Leider konnte ich mich in der Stadt an kaum etwas orientieren. Alles sah sehr ähnlich aus und die Stadt kam mir sehr überfüllt vor.  Hinzu kommt der extrem ungewohnte und laute Verkehr und der schlechte Zustand meines Zimmers im Hotel Lily in Thamel, welches das Touristenviertel Kathmandus ist. Im Badezimmer hatte ich ein Loch in der Decke und der Spülkasten hat getropft. Das Ganze hat zu einem Kulturschock ähnlichen Zustand geführt.

Außerdem ist es sehr heiß. In Kathmandu 25 bis 30 Grad und in Chitwan 35 oder mehr Grad. In Chitwan ist es auf jeden Fall so heiß, dass man im Sitzen, beim bloßen Nichtstun, schwitzt. Dennoch ist es in Chitwan sehr schön und ruhig. Chitwan gefällt mir wesentlich besser als Kathmandu, was vor allem daran liegen mag, dass ich nicht in einer Stadt aufgewachsen bin, geschweige denn mich viel in Städten aufgehalten habe.

In Kathmandu bin ich knapp eine Woche geblieben, da ich auf eine Überweisung auf mein Bankkonto warten musste, um die Partnerorganisation zu bezahlen. Daher ist es sehr klug, 300 bis 400€ Bargeld mitzunehmen. Außerdem sollte man 10.000 Nepalesische Rupien mit nach Chitwan nehmen, um über die Monate liquide zu bleiben und um nicht nach Bharatpur zu müssen. Schließlich ist erst in Bharatpur der nächste ATM (Geldautomat). Witziger Weise wollte ich heute nach Bharatpur, doch es gab einen Streik der Busunternehmen. Die Busfahrt soll rund anderthalb Stunden dauern.

Dennoch ist es empfehlenswert Bharatpur und anderen Städten, wie Lumbini und Pokhara, einen Besuch abzustatten. In Kathmandu durfte ich ein paar Sehenswürdigkeiten mit der Tochter Bishnus besichtigen, was mir gut gefallen hat. 

Zusätzlich hatte ich einen ,,Sprachkurs" in Kathmandu, welcher eher aus dem Lernen der Aussprache bestand und aus meiner Sicht überflüssig, unnütz und nur ausreichend gestaltet war. Ich kann nepalesisch eigentlich nur zum Sprechen mit Einheimischen anwenden, die kein Englisch verstehen. Doch mit meinem winzigen Wissen und meiner fehlenden Übung eine Konversation mit Einheimischen zu führen, die nicht nur aus "Ich heiße Eric und mir geht's gut" besteht, ist so gut wie unmöglich. Dafür müsste man jeden Tag mit jemand anderem Nepalesisch lernen. Ich persönlich habe also kaum Motivation Nepalesisch zu lernen, da ich keine wirkliche Verwendung dafür finde.

Im Endeffekt ist Nepalesisch zu sprechen nicht nötig, weil die meisten Nepalesen Englisch sprechen und man sich mit den anderen Freiwilligen auf Englisch unterhält. Dementsprechend wäre es eher sinnvoll, seine Englischkünste vor der Abreise etwas aufzupolieren. 

Doch was habe ich schon alles unternommen?
Kathmandu:
-Sightseeing und ein bisschen Shopping 
-Sprachkurs 

Chitwan:
Tagesablauf: 
7:00 Uhr bis 9:00 Uhr arbeiten
9:00 Uhr essen und danach frei
16:00 Uhr bis 18:00 Uhr arbeiten
18:00 Uhr essen und danach frei

-Essen gehen und kaufen
-Gras zupfen und schneiden (bisher LEIDER 70% meiner Arbeit)
-Düngen eines Gemüsefeldes mit Kuhmist
-Bauen eines Bamboodaches
-Fußball spielen mit den einheimischen Kindern
-Pool säubern und drin baden
-Mais in Säcke stopfen und dann in eine Maschine schütten, um das Korn vom Kolben zu trennen
-Dschungel Safari mit lokalem Guide (macht sie besser nur einen Tag)
-Mit den anderen Freiwilligen relaxen
-Yoga und Meditation mit den anderen Freiwilligen (hab ich beides noch nie zuvor gemacht)
-Im WLAN surfen

Weil es in Chitwan tagsüber super heiß ist, kann man leider kaum etwas unternehmen. Außerdem ist in der Umgebung außer des Dorfes eigentlich gar nichts. 

Was wird mich noch erwarten?
-Eine weitere Dschungel Safari
-Eine Trekking-Tour (Anapurna Circle)
-Sightseeing in Lumbini etc.
-Vielleicht Englisch unterrichten
-Andere Arbeiten auf der Farm

Was hätte ich bisher anders gemacht?
-Über den Herbst bzw. Winter nach Nepal kommen 
-Mehr Bücher mitnehmen
-Weniger lange Kleidung und mehr dünne und kurze Kleidung mitnehmen
-Mehr Musik mitnehmen
-Englisch aufbessern
-Generell mehr Beschäftigungsmöglichkeiten besorgen
-Geld früher auf mein Konto überweisen
-Vielleicht mit einem Freund herkommen 
-Mehr Mückensprays mitnehmen

Wenn du an diesem Projekt teilnimmst, musst du es nicht die ganze Zeit machen. Die Partnerorganisation bietet auch andere Projekte an.

Leider ist der Bericht sehr lang geworden, doch ich habe so viele Erfahrungen gesammelt, die ich gerne teilen möchte. Bisher hatte ich eine schöne, aber oft sehr langweilige Zeit. Das wird sich aber bestimmt noch wenden. 

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